Gymnasium Waldstraße - News
Drei Jahre in Dubai - Ein Schülerbericht
Meine letzten 3 Jahre in einer außergewöhnlichen Stadt
Ich bin Tim Krieger aus der Q1 vom Gymnasium Waldstraße! In diesem Bericht werde ich etwas über meine letzten 3 Jahre im Ausland erzählen. Aufgrund einer neuen Arbeitsstelle meines Vaters zogen wir im Sommer 2010 in die Vereinigten Arabischen Emirate. Dubai hieß das „Örtchen“, in dem wir lebten.
Es war für meine Familie und mich eine große Umstellung, in einem arabischen Land unser Haus stehen zu haben! Dort herrschen andere Sitten, ein komplett anderes Klima, eine andere Kultur und ganz andere Maßstäbe. Alles war viel größer als wir es aus unserem kleinen Hattingen kannten. Alles war spektakulärer, es war einfach eine Stadt voller Rekorde. Ob der höchste Turm oder das größte Einkaufszentrum, Dubai beeindruckt in allem!
Dubai ist eine sehr internationale Stadt mit nur rund 20% Einheimischen von insgesamt rund zwei Millionen Einwohnern. Im Winter herrschen bis spät abends über 25° C, im Sommer sogar öfter mal 50° C! Die Winterjacken und Schals konnten wir also in Deutschland lassen, kurze Hosen kann man dort zu jeder Jahreszeit tragen.
Ob man es glaubt oder nicht, die Metropole ist grüner als viele denken. Künstlich angelegte Bäume sind in Dubai zu finden, jedoch gab es natürlich immer noch mehr Sand als Bäume. Zwischen und neben den Straßen war fast überall immer noch zumindest ein bisschen Wüste zu finden. Kein Wunder, denn Dubai sah vor 25 Jahren noch komplett anders aus. Wüste soweit das Auge reichte, außer ein paar „Hochhäuser“, die man damals so nannte, obwohl sie nur 50 Meter hoch waren. Heute ist der höchste Turm 830 Meter hoch. Man kann schon vermuten, wo der „Burj Khalifa“ steht… natürlich in Dubai, wo auch sonst. Doch dies ist nicht der einzig hohe Turm dort, Dubai hat zwei Skylines am Start. Aber nicht nur Hochhäuser, sondern auch Hotels, jede Menge Hotels. Kein Wunder, wieso Dubai so beliebt bei Touristen ist, das 7-Sterne-Hotel „Burj Al Arab“ (Segelhotel), das „Bab Al Shams“, welches mitten in der Wüste steht, oder das „Atlantis Hotel“ am Ende der künstlich angelegten palmenförmigen Insel vor der Küste vom Persischen Golf sind nur drei große Hotels von hunderten. Es gibt noch viele weitere Hotels, die sich bei den Touristen durchaus schon herumgesprochen haben. Einkaufszentren, die sogenannten „Malls“, sieht man auch oft in Dubai. Die Dubai Mall ist die größte Mall der Welt, aber es gibt auch noch andere besondere Shoppingorte. Die „Ibn Battuta Mall“ weckt auch bei vielen Touristen das Interesse. Man fühlt sich dort tatsächlich wie in einer großen Einkaufsstraße, viele Laternen, Holzbänke, Palmen und ein „blauer Himmel“ machen es möglich. An einer Stelle regnet es sogar gelegentlich. Die Läden drum herum müssen dann zwar geschlossen werden, aber die Hauptsache ist, dass die Touristen angezogen werden.
Also wie man sehen kann, gibt es sehr viel zu sehen in Dubai. Schulen gibt es dort auch sehr viele, größtenteils aber amerikanische und englische Schulen. Ich besuchte jedoch die „DISD“, Deutsche Internationale Schule Dubai. Meine Schule war zur Abwechslung mal kleiner als die in Deutschland. Zwar waren Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule zusammen, doch trotzdem war das Gebäude kleiner. Ein paar Gruppen im Kindergarten, zwei bis drei Klassen in der Grundschule und ungefähr ab der achten Klasse 25 Schüler pro Stufe. So kommen wir insgesamt auf etwas unter 700 Schülern. Das ist natürlich viel weniger als auf dem Gymnasium Waldstraße, was aber auch nicht verwunderlich ist, weil in Dubai natürlich nicht so viele Menschen leben, die Deutsch sprechen.
Um darzustellen, dass alle Schüler gleich sind, mussten alle Besucher der „DISD“ Schuluniformen tragen. Dies war jedoch Standard in Dubai, da jede Schule ihre eigene Uniform hatte. Ich musste mir nie Gedanken über meine Anziehsachen machen, da jeden Tag ein weißes Polo-Shirt und eine kurze oder lange dunkelblaue Hose an der Tagesordnung waren. Dazu hatten wir noch einen blauen Pullover, den wir allerdings nicht anziehen mussten.
Die Schule hat das „International“ nicht ohne Grund im Namen, denn das Abitur musste neben Deutsch als Pflichtfach auch zu 50% mit Englisch belegt werden. Das heißt, dass das Abitur in Dubai fünf Fächer beinhaltet, von denen drei Fächer inklusive Deutsch schriftlich geprüft werden. Doch dies ist nicht der einzige Unterschied zum Gymnasium Waldstraße. Alle Schüler wurden zusammen in eine Klasse integriert, egal ob sie zuvor auf einer Hauptschule, Gesamtschule, Realschule oder einem Gymnasium waren. So kam es einmal in meiner Klasse zu dem Fall, dass ein Hauptschüler, ein paar Realschüler und natürlich viele Gymnasiasten in der Klasse zu finden waren. Ein weiterer Unterschied war, dass wir über ein kleines Schwimmbad verfügten. Dies war zwar nur 15 Meter lang, aber man konnte einigermaßen vernünftig Sportunterricht betreiben. Darüber hinaus hatten wir auch einen Sportplatz in Größe eines Basketballfeldes am Start, den wir aufgrund des neuen Kunstrasens in der Pause nutzen konnten, um Fußball zu spielen, was aber auch nur möglich war, wenn es angenehm warm war. Uns wurde auch noch eine Ruhezone zur Verfügung gestellt, die auch unter dem Namen „Arabischer Garten“ bekannt war, da man dort auf arabischen Kissen sitzen konnte und es einfach eine größtenteils ruhige Atmosphäre herrschte. Viel mehr gibt es über meine Schule nicht mehr zu sagen.
Abschließend kann ich in jedem Fall froh sein, so eine Erfahrung genossen zu haben und kann es definitiv jedem empfehlen, nach Dubai zu fliegen, falls sich die Gelegenheit biete. Ich wäre gerne dort geblieben, jedoch bin ich auch froh, wieder hier ins alte Deutschland zu meiner alten Schule zurückgekehrt zu sein.
Tim Krieger
