Gymnasium Waldstraße - News
Wymondham - Hattingen 2013: eine Nachbetrachtung
Nachlese: Musikaustausch Hattingen - Wymondham 2013
"Wal(l)d Street Wolfgang and the Wymondham Wonders" hit the road again
5 Konzerte in 11 Tagen in 2 Ländern, eine Vielzahl neuer oder aufgefrischter deutsch-englischer Freundschaften – die Bilanz des Musikaustausches des Gymnasium Waldstraße mit der Wymondham High Academy, unserer britischen Partnerschule in Norfolk in Ostengland, im Juni/Juli 2013 kann sich sehen lassen.
Obwohl viele neue Gesichter zu der notwendigerweise jährlich runderneuerten gemeinsamen Jazzband hinzugestoßen sind – in beiden Schulen waren Schülerinnen und Schüler aus sieben (!) unterschiedlichen Stufen auf Reisen und an den Instrumenten – konnte bereits nach nur einem intensiven Probentag im Drama-Studio der Schule das alljährliche vierzehntägige Wymondham Music Festival mit einem überzeugenden Auftritt eröffnet werden. Hier zeigten sich die intensive Vorbereitung der beiden Bands vor dem Austausch und ihre langjährige gemeinsame Erfahrung. Bei englischem Wetter erfreuten sich etwa 200 Zuhörer vor dem historischen Market-Cross im Ortskern (s. Foto) an der Spielfreude der Band und waren besonders angetan von der neueinstudierten James Bond-Titelmelodie, schließlich rettete Roger Moore doch mehrmals mit einem Lotus-Sportwagen aus Hethel bei Wymondham die Welt.
Das Wochenende verbrachten unsere Schülerinnen und Schüler in den Gastfamilien, teilweise wurden gemeinsame Aktionen durchgeführt oder es ging nach Norwich, der für den Colman-Senf berühmten Provinzhauptstadt und Sitz des einzigen Erstligisten der Insel, der jemals die Bayern im Olympiastadion in München schlagen konnte. Einige Familien zeigten ihren Gastschülern sogar das 150 Kilometer entfernte London.
Die weiteren Tage waren geprägt von konzentrierten Proben bekannter und neuer Songs, und die beiden Jazzbands wuchsen hörbar zu einer Band zusammen. Am Dienstag gab es während der Mittagspause ein Lunchtime Special Concert für alle über 1000 Schülerinnen und Schülern der Schule vor dem riesigen Rasengelände der Wymondham High Academy, bei dem auch viele Lehrer einen Einblick in die Arbeit bekamen. Donnerstag dann: zwei Auftritte auf der „Royal Norfolk Show“, einer sehr britischen Mischung aus Landwirtschaftsmesse, Kirmes und Volksfest, es gibt dafür sogar unterrichtsfrei an vielen Schulen Ostenglands. Der Moderator fand großen Gefallen am Bandnamen, den er sich mehrmals auf der Zunge zergehen ließ. Zwischen den Gigs blieb ausreichend Zeit für die Feststellung, dass die Engländer nicht zu Unrecht als exzentrisch gelten. Seltsame Kleidung, schrille Hüte, bizarre Tierauktionen, die schnellsten Methoden des Schafscherens: die Show ist ein Querschnitt durch Geschichte und Gegenwart des englischen Landlebens.
Das Tolle an unserem Austausch: Gerade wenn die Sprachbarrieren abgebaut und Freundschaften geschlossen sind, geht es eben nicht wieder auseinander: Die Rückfahrt und die anschließende Woche wurde ähnlich arbeitsreich und harmonisch gemeinsam mit den Austauschschülern an unserer Schule verbracht, begleitet von den drei Musiklehrern Mark und Jill Horner und Jonathan Cushion. Das Ergebnis konnte bei einer Rekordbesucherzahl am Samstag beim Altstadtfest in Hattingen in der Abendsonne erlebt werden. Die Abstimmungen passten immer besser, die Soli wurden immer souveräner, die Kommunikation auf Englisch immer lockerer. Mittlerweile war es für Außenstehende unmöglich zu sagen, wer eigentlich der deutschen und wer der englischen Band angehört.
Auch bei uns ging es am Wochenende in die deutschen Gastfamilien, am Montag lernten die Engländer bei einem gemeinsamen Ausflug die Landeshauptstadt Düsseldorf kennen. Das Abschlusskonzert der Tour stand Dienstagabend in unserer Aula an, im Rahmen des ebenfalls gut besuchten Sommerkonzerts bei in diesem Jahr halbwegs erträglichen Temperaturen unter dem Schuldach. Zusätzlich zu dem Auszug aus dem Programm der Jazzband trugen einige englische Schülerinnen und Schüler noch ausgezeichnete Solo-Beiträge vor, besonderen Applaus bekamen die deutsch-englischen Gemeinschaftsproduktionen (Gesang und Klavier), die sich ganz spontan gebildet hatten.
Was bleibt? Viele schöne Erinnerungen, neue und aufgefrischte Freundschaften, die hoffentlich noch lange halten, Freude an der Musik und am Musizieren, auch die tollen Englischkenntnisse unserer Schülerinnen und Schüler - und der Wunsch nach Wiederholung im nächsten Jahr. Die Einladungen aus England stehen bereits.
Kompliment an Bernd Wolf und Mark Horner für die umsichtige Organisation des Austausches, für ihren unermüdlichen Einsatz und die vielen neuen spannenden Arrangements der Stücke.
Und einen ganz großen Dank an die Gastfamilien in Hattingen und in Wymondham, die den Austausch überhaupt erst ermöglichen.
Johannes Schalück
Fotos vom ersten Teil des diesjährigen Musikaustausches sind bereits in einem Beitrag vom 24.6.2013 zu sehen, hier sind noch ein paar Bildeindrücke aus Hattingen (2x Altstadtfest und 1x Probe in unserer Mensa)



