Schon während der
Studienzeit ist mir die nervige Nomenklatur der Organischen Chemie recht schwer
gefallen. Ich habe dann die Sache zweidimensional mit Dominokärtchen gemacht,
zumindest für den ersten Anfang ist das ein recht einfaches Spiel.
Die Kärtchen hatte ich zunächst als Postkartenfotos vervielfältigt und bis
1978 zur Ausbildung der Studenten verwendet. Die Fachschaft hat auch einige
angeboten.
1984 ist dann das "Organodomino" im Lehrerservice der
Umweltverbände abgedruckt gewesen.
Ich selbst nutze die Kärtchen mit einigem Erfolg bei der Ausbildung der
Berufsfeuerwehr und bei Kursen für ChemiefacharbeiterInnen oder
Chemie-MeisterInnen. Dazu hat mir die Lehrwerkstatt eines
Kunststoffverarbeitenden Betriebes schöne Kärtchen aus Polyester gemacht.
Diese Kopie der Dominosteinchen ist nicht so optimal, wer hat Lust die
quadratischen Steinchen mit EDV zu zeichnen und mir als jpg-file zuzuspielen?
Wer mehr über die Moleküle und deren richtiger Struktur wissen möchte, sollte natürlich die räumlichen Modelle mit Steckteilen verwenden.
Hier also eine Variante der Spielregeln für das Organodomino:
Jede MitspielerIn erhält gleich viele der gemischten Karten. Es müssen nicht alle Karten verteilt werden, oder von einigen Sorten können mehrere kopiert werden. Damit ist der Schwierigkeitsgrad schon zu bestimmen. Jemand beginnt und legt eine Karte frei aus, und nennt den Namen dieser Verbindung. Die freien Striche sind immer als Wasserstoff zu verstehen.
Die folgenden SpielerInnen legen, wenn sie können, passende Karten so an, daß
die Bindungsstriche immer passen. (d.h. vollständige Doppel- und
Dreifachbindungen. )
Dabei müssen logische und stabile organische
Verbindungen entstehen, deren Name von derjenigen Person genannt werden muß, die
anlegt. (oder von der folgenden Person). Nennt nun eine MitspielerIn den Namen
falsch, so darf sie/er nicht anlegen, setzt also einmal aus.
Die Elementsymbole dürfen beliebig auf dem Kopf stehen.
Wenn 12 Kärtchen eine Verbindung bilden, oder wenn niemand einen Namen zur ausgelegten Kombination weiß, darf eine neue Verbindung begonnen werden.
Wer zuerst alle seine Karten abgelegt hat hat gewonnen.
Als Variante könne auch die Kärtchen aufgedeckt und angelegt werden, oder zu
der Verbindung kann ein Syntheseweg vorgeschlagen werden.
Reaktionmechanismen
der Substitution sind bennenbar, oder auch der Abbau der Moleküls (also Kärtchen
wegnehmen) ist spannend.
Chemische Eigenschaften der Verbindungen können
abgeschätzt werden, oder das Bruchmuster bei der massenselektiven Detektion kann
genannt werden.
Kondensierte Aromaten sind nicht dabei, auch sind weitere
Spezialitäten möglich,-aber nicht so sehr für AnfängerInnen.
Mogeln ist mal wieder erlaubt, wenn es niemand merkt.
Naja, lasst Euch was einfallen und schreibt die Erfahrungen mit dem Organodomino.
Viel Spaß