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Rezension zu Iphigenie auf Tauris

phigenie auf Tauris - am 15.11.2011 in der Gebläsehalle in Hattingen

Am 15.11.11 besuchten der Leistungskurs Deutsch 12 und der Grundkurs Deutsch Q1 gemeinsam mit Frau Sauer und Herrn Jaunich die "Iphigenie" Aufführung des Westfälischen Landestheaters in der Henrichshütte.

Rezension zur Inszenierung des Theaterstücks: Iphigenie auf Tauris

Das Stück Iphigenie auf Tauris, welches 1779 von Johann Wolfgang von Goethe erstmals niedergeschrieben wurde, handelt von Iphigenie, einer jungen Frau, die als kleines Mädchen von einer Göttin vor ihrer eigenen Opferung bewahrt wurde und seitdem auf Tauris lebt.
Getrennt von ihrer Familie, führt sie auf Tauris unter der Herrschaft des Thoas ein Leben als Priesterin.
Das Geschlecht der Iphigenie ist mit einem Fluch belegt, weshalb ihr Bruder, Orest, geopfert und von den Rachegöttinnen heimgesucht werden soll. Als dieser auf Tauris eintrifft und Iphigenie ihn als ihren Bruder erkennt, steht ihr endlich die Möglichkeit offen mit ihm und seinem Gefährten Pylades in die langersehnte Heimat zurückzukehren und gleichzeitig deren Leben zu retten. Es beginnt sowohl ein Konflikt im Inneren der Iphigenie, zwischen Gewissen, Wunsch und Verpflichtungsgefühl, als auch außerhalb, da Thoas, die Götter, Orest,  Pylades und Arkas auch noch etwas mitzureden haben..

Die Inszenierung wurde am 15.11.2011 von dem westfälischen Landestheater in der Henrichshütte in Hattingen aufgeführt.
Man konnte den Verlauf der Handlung und auch die einzelnen Dialoge gut erfassen und nachvollziehen. Der Text wurde angemessen betont vorgetragen, sodass man zum Beispiel auch den längeren Monologen der Iphigenie relativ einfach folgen konnte.
Durch die schauspielerischen Elemente, die teilweise sehr lebhaft waren, wurden die Gefühle der einzelnen Charaktere deutlich, was zu einem noch besseren Handlungsverständnis beitrug.
Die Kostüme der Schauspieler waren nicht besonders altmodisch, wie es von vielen Schüler(n)/-innen erwartet worden ist, sondern eher der Gegenwart angepasst. (Der König im Anzug, Orest und Pylades bei der Ankunft auf Tauris in Rettungswesten, usw.)
Es wäre vielleicht schön gewesen, wenn die Kleidung zur Zeit des Stücks gepasst hätte, allerdings finde ich, auf der einen Seite, dass einige Elemente, die dadurch zum Ausdruck kamen, mit altmodischen Elementen gar nicht so gut hätten dargestellt werden können (siehe Schwimmweste) und auf der anderen Seite, dass die Kostüme trotz modernerem Stil zu den Charakteren gepasst haben. So stellten das klassische weiße Gewand und die nackten Füße der Iphigenie eine ganz simple aber trotzdem ihren Ausdruck von Hilflosigkeit und Unschuld betonende Kostümierung dar.
Bezogen auf das Stück an sich ist die Inszenierung auch gelungen, da man die wesentlichen Aspekte der Iphigenie auf Tauris gut verstehen konnte. Es wurde klar, wie die einzelnen Personen zueinander stehen und welche Meinungen sie vertreten. Der Konflikt der Iphigenie, dass sie auf der einen Seite nach Griechenland zurückkehren und ihren Bruder und Pylades retten möchte, sich auf der anderen Seite aber Thoas zu Dank verpflichtet fühlt, ihn nicht hintergehen oder berauben möchte, war der Aufführung ebenfalls zu entnehmen.
Besonders bewundernswert fand ich an dieser Stelle die Schauspielerin in der Rolle der Iphigenie, da sie viel Text flüssig und auch sehr authentisch rübergebracht hat. Die Bewegung auf der Bühne war meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Element, da dadurch das Stück ein bisschen lebendiger wurde.
Obwohl der Text an einigen Stellen für das Schauspiel gekürzt wurde, blieben doch die wesentlichen Inhalte erhalten und verständlich.
Alles in allem war es eine gute Aufführung und es ist durchaus sinnvoll sich diese einmal anzuschauen, da sie eine lebhafte Abwechslung zum reinen Text darstellt.

Rebecca Hoppenkamps, Q1