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Begabtenförderung Erweiterungsprojekt

Dieses Programm zur individuellen Förderung ermöglicht besonders leistungsstarken  und selbstständigen Schülern[1] in der Jahrgangsstufe 9, ausgehend vom Unterricht und über diesen hinausreichend, i. S. einer Neigungsdifferenzierung individuelle Interessen zu verfolgen und zu vertiefen.


1. Ziele des Programms
Das Erweiterungsprojekt zielt neben der fachlichen Dimension vor allem auf die aktive Selbststeuerung des Lernprozesses und die Eigenverantwortung der Lernenden.

2. Organisation
Die Laufzeit des Projektes beträgt acht Wochen, mit der Option auf individuelle Verlängerung nach bestimmten Vorgaben. Die Schüler dürfen den regulären Unterricht bis zu vier Stunden pro Woche verlassen, in denen sie im Selbstlernzentrum oder in einem Computerraum (mit Internetanschluss) arbeiten, hinzu kommen Vertretungsstunden. Die Schüler führen ein Arbeitstagebuch (Anlage 1) und eine Übersicht über die Drehtürstunden (Anlage 2), die bei Verlassen des Klassenunterrichts von den Fachlehrern abgezeichnet werden muss. Versäumter Unterrichtsstoff muss eigenständig nachgearbeitet werden.
Die erfolgreiche Teilnahme am Projekt wird auf dem Zeugnis vermerkt, außerdem erhalten die Teilnehmer eine Urkunde und einen Buchpreis.

3. Betreuung
a) Begleiter
Die Schüler sind in der Wahl eines Begleitlehrers für ihr individuelles Projekt völlig frei. Das Engagement als Begleitlehrer ist freiwillig, eine Anbindung bestimmter Themen an bestimmte Fächer ist nicht vorgesehen. Die Begleitlehrer beraten die Schüler fachlich, vor allem aber bei der Organisation ihres Arbeitsvorhabens, der Eingrenzung des Themas, der Erstellung einer Gliederung, bei Arbeitsschwierigkeiten und bei der Reflexion ihres Arbeitsprozesses.
Die Begleiter beurteilen die Projektarbeit in Form einer schriftlichen und/oder mündlichen Rückmeldung an den Schüler. Begleiter und Schüler entscheiden nach Abschluss der Projektarbeit, ob und in welchem Rahmen diese präsentiert werden könnte.

b) AG
Während der gesamten Laufzeit des Projektes findet wöchentlich eine AG-Sitzung statt. Es besteht Teilnahmepflicht. Neben Fragen zur Organisation werden u. a. die folgenden Inhalte behandelt: Einweisung in die Arbeit im  Selbstlernzentrum und im Computerraum, Techniken zur Ideenfindung, Gliederung der Projektarbeit, äußere Form und Formatierung, Material-beschaffung, Literaturangaben, Zitate und Fußnoten, Verlauf von Arbeitsprozessen, Störungen).

4. Teilnahme am Programm
Die Teilnehmer sollten in besonderer Weise motiviert und belastbar sein und ein hohes Maß an Selbstständigkeit in der Organisation des eigenen Lernens zeigen. Als hochbegabt diagnostizierte Kinder werden nicht automatisch berücksichtigt, ebenfalls reichen  gute Schulnoten allein nicht aus, um in das Programm aufgenommen zu werden. Die Nominierung der Teilnehmer für das jeweils nächste Schuljahr erfolgt in den Versetzungskonferenzen der Jahrgangstufe 8. Eine Selbstnominierung ist nicht vorgesehen, dennoch wird bei Nachfragen von nicht nominierten Schülern nach Ermessen des Klassenlehrers erneut beraten. Schüler und Eltern werden schriftlich informiert (Anlage 3) und entscheiden gemeinsam nach einer Informationsveranstaltung zu Beginn des Schuljahres, ob sie an dem Programm teilnehmen wollen. Schüler und Eltern schließen einen Vertrag mit der Schule, in dem sie sich zur Einhaltung bestimmter Regeln verpflichten (siehe Anlage 4).
Begleitlehrer und AG-Leitung beobachten kontinuierlich den Erfolg des Arbeitsprozesses. Ein freiwilliges vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erweiterungsprojekt ist nach einem Beratungsgespräch jederzeit möglich, allerdings sollten dem Schüler zunächst Wege aufgezeigt werden, seine Arbeitsschwierigkeiten zu bewältigen, um das Projekt fortsetzen zu können.


5. Historie und Evaluation
Die Implementation des Erweiterungsprojektes ins Schulprogramm erfolgte nach einer kollegiumsinternen Fortbildung zum Thema „Hochbegabte Kinder fördern“ (2004) und einer erfolgreichen Pilotphase mit 14 Schülern im Schuljahr 2004/2005 durch einen Beschluss der Lehrerkonferenz.
Seitdem haben in jedem Schuljahr ca. 18 Schüler an dem Projekt teilgenommen.  Mit einer Ausnahme haben alle Projektteilnehmer ihre Arbeit erfolgreich zu Ende geführt.



[1] Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit grundsätzlich nur die männliche Form benutzt (generisches Maskulinum). Selbstverständlich ist die Teilnahme unabhängig vom Geschlecht.